Vertrautes Land

Hier im Allgäu bin ich aufgewachsen. Dort ist die Stille und dorthin kehre ich zurück, um mich in der Vertrautheit und im alt Bekannten auszuruhen. Es sind die Gefühle, die sich in der Landschaft und Natur offenbaren können und doch verhüllt bleiben. Innen- und Außenwelt werden zu einer Einheit. Angesichts des Schönen wird die Seele dazu angetrieben, selbst Schönes hervorzubringen. Die Suche und Rückgewinnung nach etwas Verlorenem und die Sehnsucht, diese Schönheit in den Händen zu (er-)halten, ist die Motivation diese Bilder zu machen – ein verzweifelt romantisches Unterfangen? Angesichts des betrügerischen Gefühls der Sicherheit gegenüber den Naturgewalten, die uns das GPS-Zeitalter suggeriert, kann eine Wiederentdeckung der romantischen Ästhetik unsere Beziehung zur natürlichen Welt vielleicht wieder ins Gleichgewicht bringen. Sofern die Romantik nicht als "verkitschte Nabelschau" betrachtet wird, sondern im besten Sinne als Auflehnung gegen entmenschlichte, technisierte „Allmachtsfantasie“ der Menschheit.

©Christine Henke