Game over – scheiden tut weh

Wie kann seelischer Schmerz verarbeitet werden?
Aus psychologischer Sicht besteht eine „gesunde“ Trauerarbeit aus mehreren Phasen, die in dieser Serie metaphorisch zum Ausdruck gebracht werden. Es geht hierbei nicht nur um die Erfahrung von Tod, sondern auch zum Beispiel um Verluste, Ohnmacht, narzisstische Kränkungen; also seelischen Schmerz, den es zu bewältigen gilt, um ein gelungenes Leben zu führen.

Zu Anfang steht die Erfahrung oder das Erkennen eines Verlustes, der teilweise zuerst mit einer gewissen Lähmung oder gar Schock einhergeht. Das Erlebte soll nicht sein - es wird geleugnet; oder durch das Bedürfnis zu fliehen, soll es ungeschehen gemacht werden. Während der weiteren Verarbeitung des Erfahrenen wechseln Abwehr, Schuldgefühle, Entsetzen und auch Wut und führen im idealen Fall zu einem Rückzug und zu einer Auf- und Ablösung; eine innere „Reinigung“, die für die Akzeptanz des Geschehenen notwendig ist, kann somit zu neuem Selbst- und Weltbezug führen.

Trauerarbeit ist eine stetige Hin- und Her-Bewegung, ein Auf und Ab. Eine Arbeit, die mit Emotionen und Gefühlsregungen (-bewegungen) körperlich und geistig durchlebt wird. Gesunde Trauerarbeit bedeutet verletzende Erlebnisse zum Abschluss bringen, um sich vor Traumata zu schützen. Emotionalität, Bewegung und die Entwicklung hin zu einer lebensbejahenden Erkenntnis sind die tragenden Elemente dieser Serie.

Diese Fotografien wurden für das AUSSEN Theater wildwechsel für die Aufführung „game over – scheiden tut weh“ produziert.
Das Konzept für das Theaterstück war von Verena Reisemann, die ebenso die Regie führte.